SONJA GSELL-FAESSER

 ATELIER FÜR BILD UND OBJEKT

Tausend Blumen


Ein Kunstprojekt mit den Schüler*innen der Vorlehre 25Plus, BFF Bern, ein Kunstprojekt zum Thema Frieden


Konzept


Das Projekt behandelt den in Friedenszeiten um 1466 gefertigten Tausendblumenteppich, zu sehen in der Dauerausstellung des Historischen Museums Bern. Der Teppich („Die Verdüre Phillips des Guten“) gelangte 1476 als Teil der legendären Burgunderbeute an die Berner. 

Es handelt sich um eine sogenannte Tapisserie de verdure, in der weder menschliche Figuren noch Tiere, sondern nur blühende Pflanzen das Bild bestimmen. Der Blumenflor erinnert an ein Stück Natur, die Blumen jedoch blühen in der Natur nicht alle zu selben Zeit. Die Zeitgenossen verstanden dies einerseits als Zeichen der Macht und aber auch als politisches und moralisches Beispiel. 

Die Künstlerin transportiert diesen Gedanken in die Jetztzeit, sie versteht die Blume als Symbol der Reinheit und der Freude, der Trauer und der Kommunikation untereinander und sieht den Tausendblumenteppich als Zeichen, Ausdruck und Beispiel des friedlichen Zusammenlebens untereinander. Auf einer gegebenen Fläche darf jede Pflanze blühen. Weiter verfolgt sie die Teilnahme des Individuums am Prozess der Gruppe im Wissen darum, dass es ebenso viele Wahrheiten gibt wie Menschen. Die Verbindungen des Individuums zur Gemeinschaft sind ein wichtiger Schritt zu einem Bewusstsein des friedlichen Zusammenlebens. Die Fragen dazu: wie trete ich in einen Dialog, wie viel Raum brauche ich, wie viel Raum will ich einnehmen, behaupten, loslassen (verhandeln), wo und wie übernehme ich Verantwortung, wo versuche ich zu führen, wo ordne ich mich unter.


Ablauf


Auseinandersetzung mit Bedeutung, Beschaffenheit und Symbolik der gewählten Blume 

Einführung in die Umriss- und Flächenzeichnung 

Einführung in die Pinselmalerei

Entwerfen und Gestalten der eigenen Leinwand und Einfügen dieser in das Gesamtkunstwerk 

Malen der eigenen Blume auf den Malgrund der anderen Projektteilnehmer*innen


Ziele


Schaffen von Bewusstsein für sich selber als eigenständige Person 

Schaffen von Bewusstsein für das Gegenüber

Üben von Abgrenzung und Einstehen für sich und für andere Personen in der Gruppe

Aushalten von gruppendynamischen Prozessen

Diskussionen führen

Aufgabe verstehen und umsetzen

Umgang mit Leinwand, Farbe und Pinsel

Unterschied Zeichnung - Malerei erleben

Form- und Farbgebung wahrnehmen